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Absturz der Lancaster I ME846

Das Kriegsdenkmal erinnert an ein großes Kriegsdrama. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1944 - kurz vor Mitternacht des längsten Tages des Jahres - stiegen von verschiedenen Flugplätzen in England aus mehrere RAF-Jagdflugzeugstaffeln und Bombenflugzeuge in die Luft und nahmen Kurs auf Wesseling bei Köln. Ziel: Die Bombardierung deutscher Fabriken und Anlagen zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe. Auch eine Lancaster 1C-ME846 mit einer siebenköpfigen Besatzung nahm daran teil.

Mit Hilfe starker Scheinwerfer suchte das deutsche Flakgeschütz den dunklen Himmel vom Boden aus ab. Die Umgebung Postel - Balen lag auf einer häufig frequentierten Flugroute der Alliierten. Plötzlich wurde die Lancaster 1C-ME846 von einer Flugabwehrrakete getroffen. Der Steuerbordmotor ging in Flammen auf. Das Abdrehen der Kraftstoffzufuhr war vergeblich und das Feuer breitete sich rasant aus. Kapitän Davis musste jetzt blitzschnell handeln und befahl seinen Männern über die Bordsprechanlage sofort zu springen. Das Flugzeug war inzwischen von 6.000 auf etwa 5.000 Höhenmeter gestürzt, springen ohne Sauerstoff war in dieser Höhe eigentlich noch keine echte Option. Vier der Besatzungsmitglieder sprangen trotzdem aus dem Flugzeug, zwei weitere blieben an Bord, von denen wahrscheinlich einer bereits tot war. Während die Kameraden einen Ausweg aus dem brennenden Flugzeug suchten, versuchte Kapitän Mark Davis die Maschine so gut wie möglich gerade zu halten, um den Absprung zu ermöglichen. Während die vier Besatzungsmitglieder mit ihren Fallschirmen in der Dunkelheit herabsanken, sahen sie die Lancaster in einem Feuerball niederstürzen. Zwei tote Besatzungsmitglieder wurden später von den Deutschen geborgen. Von Kapitän Davis fehlt jede Spur. Von den vier Besatzungsmitgliedern, die sicher auf dem Boden landeten, wurden drei von den Deutschen in Gefangenschaft genommen und als Kriegsgefangene abgeführt. Nur dem Australier Peter Knox gelang es, der Gefangennahme durch die Feinde zu entgehen. Er wurde bei Balen von dem damals dreizehnjährigen Fonske Vermierdt entdeckt, dessen Hund ihn gewittert und durch sein Gebell auf ihn aufmerksam gemacht hatte. Knox hatte Glück, er kam bei hilfsbereiten Menschen in Balen unter, die ihn wochenlang versteckten und mit dem Belgischen Widerstand in Kontakt brachten. Peter Knox war selbst dabei, als Brüssel Anfang September befreit wurde. Nach dem Krieg schrieb Knox einen Dankesbrief an die Kempener, die ihm so sehr geholfen hatten.

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